Zwar vergleichen Eigenheimkäufer intensiv die Baugeldkonditionen, bevor sie ihre Immobilie erwerben. doch nur wenige Grundeigentümer machen einen Zins-Check, wenn die Zinsbindung ausläuft. Einer Umfrage von Infas TTR zufolge verlängern vier von zehn Anschlussfinanzierern blind den Kredit beim bisherigen Hypothekenfinanzierer. Mit bösen Folgen! Was viele Grundeigentümer nämlich nicht wissen: Bei der Refinanzierung werden ihnen zuweilen von der Hausbank zunächst schlechtere Konditionen unterbreitet als Neukunden. Fast jedes dritte Geldinstitut unterbreitet ein Angebot, das um mehr als 0,5 Prozentpunkte über dem Durchschnittszinssatz für Baukredite im Neugeschäft lag.
Banken erheben für Hypothekendarlehen mit 15-jähriger Zinsbindung aktuell Effektivzinssätze zwischen 4,35 und 5,45 Prozent. Bei einer Kreditsumme von 110.000 Euro kostet, über die gesamte Laufzeit gerechnet, das teure Darlehen rund 19.500 Euro mehr als das günstigste Angebot. Denn in diesem Fall können die gesparten Darlehenszinsen voll in die Tilgung fließen und mindern so die Restschuld nach 15 Jahren um fast 20.000 Euro. Zurzeit ist es für Hausbauer besonders leicht, sich günstige Zinsen bei der Anschlussfinanzierung zu sichern - selbst wenn der aktuelle Kredit noch einige Jahre läuft. Der Bereitstellungsaufschlag betrug in der Vergangenheit für die erst in der Zukunft in Anspruch genommenen Kredite rund 0,03 Prozent pro Monat. Inzwischen sind es durchschnittlich nur noch 0,015 Prozent pro Monat. Also sollten die aktuell günstigen Konditionen genutzt werden, um sich eine Zinssicherheit für künftige Anschlussfinanzierungen zu verschaffen.