Immer mehr Arbeitnehmer müssen vorzeitig aus ihrem Beruf ausscheiden, weil die Psyche nicht mehr mitspielt. Aber auch Skelett- oder Muskelerkrankungen, Krebs oder Kreislaufprobleme zwingen Angestellte dazu, ihren Job früher als geplant aufzugeben. Wer aus gesundheitlichen Gründen aus dem Arbeitsleben ausscheiden muss, ist mit einer Berufsunfähigkeitspolice gegen das finanzielle Risiko abgesichert.
Das Risiko berufsunfähig zu werden, kann jeden treffen. Doch rund dreiviertel der Deutschen haben bisher nicht für den Ernstfall vorgesorgt. Jedoch ist der gesetzliche Schutz im Fall des Falles mager. Anfang des Jahres 2001 wurde dieser massiv eingeschränkt. Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsrente fallen seitdem begrifflich unter das Stichwort Erwerbsminderungsrente. Für die so genannte Erwerbsminderungsrente spielt der bislang ausgeübte Beruf keine Rolle. Ungefähr ein Drittel des monatlichen Nettoeinkommens erhält, wer unter drei Stunden täglich arbeiten kann; weniger als ein Fünftel, wer zwischen drei und unter sechs Stunden jeden Tag in der Lage ist, einer Tätigkeit nachzugehen. Geld gibt es erst, wenn der Versicherte keinerlei Arbeit mehr verrichten kann - es sei denn, die Krankheit ist eine Folge beruflicher Tätigkeit.
Die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit zählt daher neben der Haftpflichtpolice zu den wichtigsten privaten Versicherungen überhaupt. Jedoch sollte vor dem Abschluss geprüft werden, welcher Versicherungsschutz tatsächlich gebraucht wird. Denn was für den Akademiker gut ist, muss nach Angaben der Verbraucherschützer für den Handwerker nicht die erste Wahl sein. Zudem benötigen Selbstständige, Freiberufler und Beamte andere Produkte als Angestellte.
Für alle gilt jedoch: Je früher, desto besser. Denn der Beitragssatz steigt mit dem Eintrittsalter. Außerdem steigt mit zunehmendem Alter auch die Zahl der Vorerkrankungen. Und die lassen sich die Gesellschaften bezahlen. Die Gesundheitsprüfung ist der wichtigste Punkt im Versicherungsantrag. Wer sich hier bewusst oder unbewusst nicht an die Wahrheit hält oder Angaben vergisst, kann im Versicherungsfall leer ausgehen.
Vor dem Abschluss einer Police sollten Sie unbedingt die finanziellen Lücken ermitteln, die im Fall einer Berufsunfähigkeit geschlossen werden müssen. Auch gibt es Unterschiede beim Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Versicherungsunternehmen. Der Preis allein sollte nicht ausschlaggebend sein, sondern vielmehr die Versicherungsbedingungen. Daher empfehlen wir Ihnen, die einzelnen Tarife gründlich zu vergleichen.