Die medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU, wird häufig auch als Idiotentest bezeichnet. Wer Verkehrsverstöße unter Alkoholeinfluss begeht, üblicherweise wegen wiederholter Trunkenheit am Steuer oder nach einer Alkoholfahrt ab 1,6 Promille, muss sich einem solchen Gutachten unterziehen. Dabei soll geklärt werden, ob der Missbrauch auch künftig möglich erscheint oder wieder ein Führerschein ausgestellt werden kann.
Wann eine MPU notwendig wird?
Auch wenn Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch die häufigsten Ursachen für eine MPU sind, können auch andere Gründe zur Notwendigkeit einer solchen Untersuchung führen. Wer mehr als acht Punkte bei der Verkehrssünderkartei in Flensburg angehäuft hat, muss sich der Untersuchung ebenso unterziehen. Auch geistige oder körperliche Mängel sowie eine Straftat im Straßenverkehr, die wiederum auf einen labilen Charakter zurückzuführen ist, führen zur Notwendigkeit einer MPU. Zunächst muss dabei ein Wiedererteilungsantrag bei der zuständigen Führerscheinstelle gestellt werden. Diese prüft, ob nach dem Verlust des Führerscheins überhaupt eine MPU erforderlich ist. Ist dies der Fall, kann eine entsprechende Begutachtungsstelle ausgewählt werden. Nach der Bezahlung der Kosten kann ein Termin zum sogenannten Idiotentest gemacht werden.
Ablauf und Zweck einer MPU
Die MPU soll im Großen und Ganzen die Frage klären, ob zu erwarten ist, dass erneut unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gefahren wird. Die Untersuchung nimmt dabei etwa 3-4 Stunden in Anspruch. In dieser Zeit müssen unterschiedliche Fragebögen ausgefüllt werden, die unter anderem auch den aktuellen Gesundheitszustand sowie den Anlass des Führerscheinentzugs enthalten. Zudem erfolgt eine Blutabnahme samt Blutuntersuchung, ein Gespräch mit einem Arzt sowie diverse Reaktionstests. Grundsätzlich ist es allerdings so, dass all jene Tests nicht eindeutig Aufschluss darüber geben können, ob tatsächlich ein Fahren unter Alkoholeinfluss zu erwarten ist. Wer für einige Zeit abstinent ist, dem wird möglicherweise aus medizinischer Sicht nichts nachzuweisen sein. Als besonders problematisch und streng wird deshalb die Befragung empfunden. Hier muss der Betroffene glaubhaft versichern können, dass die gemachten Fehler auch eingesehen werden und das Verhalten im Straßenverkehr verändert wird.
Optimale Vorbereitung auf die MPU
Weil es meist nicht genügt, Besserung zu geloben und sein eigenes Fehlverhalten einzusehen, sollte eine umfangreiche MPU-Vorbereitung erfolgen. Diese MPU Vorbereitung zielt zunächst darauf ab, beim Verkehrssünder auch eine Einsicht zu erzeugen. Häufig kann beobachtet werden, dass sich die Betroffenen tatsächlich als Opfer sehen - dabei sind sie für ihr Handeln natürlich selbst verantwortlich. Darüber hinaus werden auch Tipps für korrekte Antworten gegeben, die die Chancen auf einen positiven MPU-Test erhöhen.
MPU nicht bestanden, was kann ich tun?
Tatsächlich zeigt sich: wer unvorbereitet zur Untersuchung geht, fällt in der Regel durch. Danach muss übrigens keine Sperrfrist oder Wartezeit eingehalten werden, um die MPU erneut zu absolvieren. Die Kosten betragen mindestens rund 350 Euro, können aber auch 500 Euro überschreiten. Maßgeblich ist , welche Gründe zur Anordnung einer MPU geführt haben. Eine Höchstzahl für absolvierte Untersuchungen gibt es übrigens nicht. Prinzipiell kann die MPU so oft wiederholt werden, bis die Untersuchung positiv abgeschossen wird und die Fahrerlaubnis wieder erteilt werden kann.