Die Wohngebäudeversicherung ist eine Schadenversicherung und leistet daher, wenn das versicherte Haus (oder die Wohnung) Schaden nimmt. Die Versicherungssumme für die Wohngebäudeversicherung gibt an, bis zu welchem Betrag der Versicherer im Schadensfall leistet. Diese Summe, auch Deckungssumme genannt, ist von mehreren Faktoren wie z. B. Gebäudeart und Baupreisindex abhängig. Bei Bedarf können auch Nebengebäude und Gebäudezubehör mit in den Versicherungsschutz aufgenommen werden. Das muss sich natürlich auch in der Höhe der Versicherungssumme widerspiegeln.
Gebäudetyp und Gebäudeeigenschaften
Für den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung sind zunächst die grundlegenden Eigenschaften Ihres Hauses bzw. dem Gebäude, in dem sich Ihre Eigentumswohnung befindet, relevant. Diese bilden die Basis der individuellen Berechnung. Folgende Faktoren beeinflussen die Höhe Ihrer Versicherungssumme:
- Gebäudetyp (z. B. Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Doppelhaus)
- Bauartklasse, BAK I - BAK V (Massivhaus, Fertighaus, Holzhaus, Fachwerkhaus, Ziegeldach, Stroh-/Reetdach)
- Größe des Gebäudes bzw. der Wohnung nach Wohnfläche in Quadratmetern oder nach umbauter Fläche in Kubikmetern (Tipp: So berechnet sich die Wohnfläche Ihrer Immobilie)
- Ausstattung bzw. Bauausführung Ihrer Immobilie (Fußbodenheizung oder Ofenheizung, Parkett oder PVC-Boden, Stuck, Photovoltaikanlage, Holzrahmen oder einfaches Fensterglas, Keller, ausgebautes Dachgeschoss, Schwimmbecken, Sauna usw.)
- Nebengebäude und Grundstücksbestandteile (Garage, Carport, Geräteschuppen etc.)
Grundlagen zur Berechnung der Versicherungssumme
Wenn Sie den Wert Ihres Hauses für die Berechnung der Versicherungssumme brauchen, haben Sie grundsätzlich drei Möglichkeiten:
- Wollen Sie Ihre Wohngebäudeversicherung wechseln, können Sie in Ihrem bestehenden Versicherungsvertrag den "Wert 1914" einfach nachschlagen und übernehmen.
- Sie können alternativ bei einem Neubau den Neubauwert des Jahres nehmen, in dem Ihr Haus errichtet wurde. Der Versicherer rechnet diesen dann um in den aktuellen Gebäudewert. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom gleitenden Neuwert. Mit dem Wertermittlungsbogen im GELD.de Wohngebäudeversicherung-Vergleich geben wir Ihnen eine Berechnungshilfe an die Hand, mit der sich ebenfalls ganz einfach der Gebäudewert als Grundlage für die Versicherungssumme berechnen lässt. Aus Ihren Antworten im Wertermittlungsbogen wird der Wert 1914 dann ermittelt.
Bei der Berechnung des Gebäudewertes taucht häufig das Jahr 1914 bzw. der "Wert 1914" als Referenz auf. Der Grund: Im Jahr 1914 gab es das letzte Mal stabile und aussagefähige Baupreise, weswegen der Wert 1914 auch heute noch gern zur Berechnung der Versicherungssumme herangezogen wird.
Über den Baupreisindex lässt sich nun der Preis eines Neubaus im Vergleich mit dem Jahr 1914 berechnen. Dieser Index wird jedes Jahr vom statistischen Bundesamt berechnet und lag im Jahr 2016 bei 1330,7. Die Versicherungssumme 1914 wird berechnet, indem der Wert des Wohngebäudes durch diesen Index dividiert und das Ergebnis anschließend mit 100 multipliziert wird. Das Ergebnis ist die Versicherungssumme in Goldmark, die 1914 berechnet worden wäre.
Wert 1914 = Neubauwert im Baujahr / Baupreisindex des Baujahres
Die aktuelle Versicherungssumme lässt sich entweder über den über den gleitenden Neuwertfaktor oder den Anpassungsfaktor umrechnen. Ein gleitender Neuwert dient dazu, eine Unterversicherung des Gebäudes zu vermeiden. Der Wert 1914 wird einfach mit diesem Faktor multipliziert. Mit dem nun ermittelten Wert 1914 bzw. dem Neubauwert aus dem Baujahr tatsächlichen Baujahr ermittelt der Vergleichsrechner auf GELD.de für Sie die passende Versicherungssumme. So sind Sie definitiv ausreichend für den Fall der Fälle abgesichert.