Ratgeber

Berufsunfähigkeit - psychische Erkrankungen sind die Hauptursache

Laut aktuellen Angaben der Deutschen Rentenversicherung erhalten jährlich rund 160.000 Versicherte erstmals eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit. Mit über 90 % sind schwere Krankheiten die Hauptursache dafür. Die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit zählt daher mit zu den wichtigsten privaten Versicherungen.

Das Risiko selbst berufsunfähig zu werden, kann jeden treffen. Doch rund dreiviertel der Deutschen haben bisher nicht für den Ernstfall vorgesorgt. Das Risiko wird schlichtweg verkannt. Ursache Nummer eins sind dabei psychische Erkrankungen. Das Erschreckende daran ist, dass sich die Zahl der psychischen Erkrankungen in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt hat und diese bereits in jungen Jahren auftreten. Es folgen Krankheiten im Skelett- und Muskelbereich, Herz-Kreislauf-Probleme und Krebs. Weil die Arbeitskraft für die meisten die einzige Verdienstquelle ist, fällt mit der Berufsunfähigkeit auch das Einkommen weg.

Seit 2002 bietet die gesetzliche Rentenversicherung für jüngere Versicherte nur noch einen Schutz bei Erwerbsminderung. Für die so genannte Erwerbsminderungsrente spielt der bislang ausgeübte Beruf keine Rolle. Geld gibt es erst, wenn der Versicherte keinerlei Arbeit mehr verrichten kann - es sei denn, die Krankheit ist eine Folge beruflicher Tätigkeit. In diesem Fall springen die gesetzlichen Unfallversicherer, wie Berufsgenossenschaften und Unfallkassen ein. Bei der Mehrheit der Erkrankten ist das aber nicht der Fall. Die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit zählt daher neben der Haftpflichtpolice zu den wichtigsten privaten Versicherungen überhaupt. Jedoch sollte vor dem Abschluss geprüft werden, welcher Versicherungsschutz tatsächlich gebraucht wird. Denn was für den Akademiker gut ist, muss nach Angaben der Verbraucherschützer für den Handwerker nicht die erste Wahl sein. Zudem benötigen Selbstständige, Freiberufler und Beamte andere Produkte als Angestellte.

Vor dem Abschluss einer Police sollten Sie unbedingt die finanziellen Lücken ermitteln, die im Fall einer Berufsunfähigkeit geschlossen werden müssen. Auch gibt es Unterschiede beim Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Versicherungsunternehmen. Der Preis allein sollte nicht ausschlaggebend sein, sondern vielmehr die Versicherungsbedingungen. Daher empfehlen wir Ihnen, die einzelnen Tarife gründlich zu vergleichen.